Oftmals stellt man sich viele tiefgreifende Fragen des Lebens -> Warum gibt es Krieg? Warum gibt es (k)einen Gott? Warum gibt es Leid und Unterdrückung obwohl genug da ist? Es beginnt schon im Kleinen, man muss nur Kinder beobachten – dort gibt es schon Missgunst und Narzismus. Wer hat die bessere Sandkuchenform, wer baut die tollste Kleckerburg und wer macht sie kaputt weil er mit Misserfolg nicht umgehen kann.

Im Großen steigen dann die Konsequenzen, aus einer kaputten Sandburg wird ein geklautes Auto, ein brennendes Haus oder eine Minderheit die mit Gewalt die Mehrheit in Schach hält. Der Gründe warum die Menschen dies tun gibt es viele – aber eigentlich doch nur einen – Macht! Macht bringt alles andere im Schlepptau mit, sei es Beachtung, Respekt oder Möglichkeiten.

Macht ist für viele Menschen sehr anziehend. Man muss den oder die Menschen nicht leiden können die Macht besitzen, doch man muss sie beachten. Macht hilft einem sehr Ziele zu erreichen, welches Gewicht diese Ziele haben und ob sie richtig oder falsch sind, ist der Macht eigentlich egal, es ist eine treibende Kraft und die Richtung bestimmt der der sie ausübt.

Ich habe mich oft schon gefragt ob ich interessiert bin an Macht oder nicht. Zu subjektiv ist diese Selbstreflektion. In meiner Jugend musste ich viele Misserfolge einstecken und wünschte mir manchmal heimlich auch Macht zu haben, um Dinge, aus meiner Perspektive, richtig zu machen. Ich selbst würde von mir nach ein Momente des Nachdenkens sagen, Macht ist mir nicht so wichtig. Aber ist es das wirklich nicht? Ist Macht im kleinen Rahmen nicht für jeden wichtig? Und sei es nur Dinge zu tun die er für richtig und sinnvoll erachtet, vor allem für sich selbst. Geld wird oft als Synonym für Macht gesehen, aber das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht, mit Macht kann man Geld verdienen und Geld wiederum bietet Möglichkeiten, es ist wie Wasser und Macht gibt einem die Möglichkeit zu bestimmen wo es lang fließen soll und wo nicht. Geld wiederum kann natürlich auch genutzt werden um Macht auszuüben, aber Geld ist nur eines der Mittel um Macht auszuüben, die direktestes und nackteste Form von Macht ist meiner Meinung nach Gewalt.

Gewalt – ist Gewalt Macht? Oder ist Gewalt ein Werkzeug um Macht auszuüben? Ich denke Werkzeug trifft es gut, um Macht auszuüben muss man entweder etwas haben was jemand Anderes gern hätte (möglichst viele) oder aber man muss jemand anderen etwas nehmen oder geben können was er auf keinen Fall will (in Fall von Gewalt zum Beispiel körperliche Unversehrtheit).

Macht kann man dem nach auf Menschen ausüben die etwas unbedingt brauchen oder aber Angst haben etwas bestimmtest zu verlieren – ich weiß, keine große Erkenntnis. Gibt es außer diesem noch andere Formen der Macht? Ich denke auch Vertrauen und Erfahrung. Doch wie passen diese Bausteine dort hin. Wenn ein Politiker ein hohes Amt bekleidet und dieses Amt von der Wahl des Volkes aus weiter führen soll, hat er ja irgendwie das Vertrauen. Die Frage ist, wählt wirklich das Volk auf Grund der Fakten? Wie ich gerade bemerke ist ein Politiker ein schlechtes Beispiel. Er wird nur indirekt vom Volk gewählt und muss sich im Haifischbecken auch mit den anderen Politikern abstimmen. Würde ein intelligenter Mensch mit Visionen und echten Ambitionen es wirklich bis in ein hohes Regierungsamt schaffen? Würde er dort überleben oder würden ihn die, die nicht so schöne Sandburgen bauen ganz schnell mit Dreck bewerfen? Ich schweife ab…

Zurück zur Macht und mir – suche ich Macht? Spontan würde ich sagen nein, aber dann stellt sich die Frage wieder der Subjektivität und der Definition was Macht ist. Würde ich mich wohl fühlen wenn ich die Macht über eine größere Gruppe von Menschen hätte? Zu allererst würde ich an die Frage der Verantwortung denken. Und kurz danach, wie damit umgehen? Was mit dieser Macht erreichen, wie sehen nun die Konsequenzen meines/unseres Handelns aus? Unabhängig von der Macht, dem Wasser… kann ich nun die Richtung bestimmen – aber wohin? Ich denke für viele Menschen ist der Gedanke Macht zuhaben sehr befremdlich und vielleicht auch unangenehm?

Ist Macht für mich unangenehm? Ich weiß es nicht, ich hatte noch nie in großem Umfang Macht – höchstens Verantwortung (allein schon durch meinen Beruf). Aber ich stelle mir Macht zu haben auch schwierig vor und frage mich auch ob man wirklich Macht in dieser Form haben muss um Dinge zu bewegen? Auch da kann ich bei mir selbst stehen bleiben, habe ich die größeren Dinge in meinem Leben wirklich aus Eigeninitiative erreicht? Gab es eine persönliche Motivation oder habe ich aus äußerer Einwirkung gehandelt? Dies kann ich ganz klar mit einem ja beantworten, wenn es nach äußeren Einwirkungen ginge, wäre ich heute an einer weitaus schlechteren Position. Aber ist dies nicht auch eine Auswirkung der Einwirkung? Es wurde von außen eingewirkt und ich habe reagiert, wenn auch vielleicht nicht so wie es der/die Urheber der Einwirkung sich gedacht hatten.

Ich denke wichtig ist, wenn man sich seiner Macht bewusst ist, das man sich auch der Verantwortung bewusst ist. Zu leicht könnte man die Macht auch für persönliche Zwecke missbrauchen, aber genau dies ist wirklich sehr klein gedacht. Mein eigenes Leben, die paar Jahrzehnte die einem noch bleiben in Gold zu gießen… wozu? Wäre es nicht viel permanenter wenn man wirklich etwas zur Verbesserung der Gemeinschaft beiträgt was auch wirklich einen nachhaltigen (möglichst positiven) Effekt erzielen kann?

Die Welt ist voll von Möglichkeiten die Macht sinnvoll einzusetzen und doch tun es die wenigstens, viele verfallen schnell der persönlichen Bereicherung. Ist dies vielleicht ein automatischer Effekt von Macht? Man kommt weit nach oben, hat viel Macht und hebt sich automatisch über andere Individuen? Verführt einen Macht zur Selbstgerechtigkeit und Egoismus? Bekommt man vielleicht als Konzernchef, Landesführer oder Milliardär irgendwann das schleichende Gefühl mehr Wert zu sein als die anderen Menschen? Was denkt so ein Mensch? Wie fühlte sich der Kaiser von Rom einst? Verliert man vielleicht das Gefühl für Details und denkt nur noch in gigantisch. Ist das Leben dort oben auf dem Olymp so langweilig das man mit den Ameisen beginnt zu spielen.

Vielleicht merkt man auch erst nach einer Sättigung auf Reichtum und Luxus, wenn man alles gesehen und erlebt hat, worauf es ankommt? Ich schweife ab, aber so ein bisschen Reichtum und Luxus hätte ich wohl auch gern – (ich hätte gern einen Solarkatamaran und würde gern die Welt entdecken). Ich würde am liebsten die Möglichkeit haben in andere Menschen mental hinein zu krabbeln. Ich bin sehr neugierig wie sich manche Menschen fühlen und würde gern auch auf emotionaler Ebene gern die Gründe erfahren. Aber warum in andere Menschen abschweifen, hat man selbst doch eigentlich die größte Baustelle bei sich selbst. Die Macht die fast jeder Mensch besitzt oder besitzen sollte ist die Macht über sich selbst. Und bevor man da nicht wirklich zurecht kommt und mal Sauber macht, glaube ich auch nicht das es Sinn macht über Macht über andere Menschen nachzudenken. Zu viele kranke Seelen sehnen sich nach Macht mit denen sie nicht umgehen können und meist nur Leid über sich und andere bringen.

Einsicht: Macht über sich selbst erlangen. Man kann und sollte andere Menschen nicht aktiv in eine Richtung zwingen, erst Recht nicht wenn die Richtung aus Egoismus und Eigennutz gewählt wurde. Warum? Weil es keinen Sinn macht, es macht einfach keinen Sinn wenn ein Mensch sehr sehr reich und mächtig ist und die anderen bettelarm. Der reiche hat ständig Angst um seinen Reichtum und die armen können sich nicht frei entfalten und die Entwicklung voran treiben. Es ist doch viel angenehmer in einer Gegend, einem Land oder einer Welt zu wohnen wo es einen Mindeststandard für alle Menschen gibt der weit über dem Existenzminimum liegt. Wo jeder Mensch mit Respekt und Wohlwollen behandelt wird. Ich denke das auch Vertrauen eine Form von Machtbestätigung ist die nicht auf Gewalt und Zwang fußt.

Nun habe ich mich wieder einmal gedanklich im Kreis gedreht und irgendwie passt wieder alles so wie ich mich verhalte. Da haben wir die Subjektivität, kann Veränderung dann überhaupt passieren? Schließlich verhält man sich selbst ja so wie man die Schlüsse aus seinem Leben und der Welt zieht. Und zieht man auch die richtigen Schlüsse ohne den Abgleich mit anderen Individuen?

Der Mensch… auch irgendwie (noch?) keine wirkliche Antwort. Ich denke die Abstraktion kann nur aus der Beobachtung und dem Feedback der anderen erfolgen. Es gibt keinen wirklichen Ankerpunkt an dem man sich orientieren kann. Manchmal kommt mir die Menschheit wie ein Sandbox Projekt vor. Was passiert wenn wir alle Zutaten geben und ohne Regeln sich alles entwickeln lassen. Ich kann meine Schlüsse und Regeln was Philosophie, richtig und falsch ist nur aus dem Verhalten und Verhältnis der Menschen zueinander und deren Konsequenzen ziehen. Es ist wie ein riesiges Konstrukt im leeren Raum ohne wirkliche Bewertung. Die Bewertung erfolgt nur durch den Zuschauer, in dem Fall einem selbst. Viele Bewertungen führen aber nicht unweigerlich zu einem richtigen Ergebnis, nur zu einem Ergebnis. Ist denn das Ergebnis und die Bewertung relevant? Zählt vielleicht als Ergebnis nur die Überlebensfähigkeit und die Stärkung unserer Spezies? Wenn dies der Fall ist, sind Menschen die nur an sich denken und Macht nur zum eigenen Wohl nutzen dann nicht eher ein Problem? Eine Bremse der geistigen und mentalen Evolution?

Wenn man der Wissenschaft glauben schenken darf war die Stärke der Menschheit immer Gemeinschaft. Ein Mensch allein hätte kein Mammut erlegt, aber wenn 20 Leute zusammenarbeiten… da geht was. Warum klappt dies nicht auch heute und im großen Stil? Warum ist aus der „Ahh… meine Leute, wir können gemeinsam was reißen“ zu „ah Menschen, wie kann ich sie für meine Zwecke nutzen“ geworden? Mich würde auch mal interessieren ob „bösartige“ Machthaber vom Aussterben bedroht sind. Gibt es heute weniger egoistische Machtausüber als vor mehreren hundert Jahren im Verhältnis zur Bevölkerung? Oder ist dies wie eine Gesetzmäßigkeit und braucht man Egoismus als Triebfeder damit überhaupt etwas auf der Welt sich bewegt? Geld ist ja eine hervorragende Triebfeder die überall auf der Welt Türen öffnet und Dinge in Bewegung setzen kann.

Wenn es heute mehr Egoisten gibt, liegt es an der Imitation und dem Vorgelebten der Anderen? Wenn es weniger gibt… liegt es an der fortschreitenden Bildung und der Erkenntnis das man allein viel viel weniger bewegen kann?

Zurück zu mir – ich finde ich es auch immer viel toller wenn man als Team etwas erreicht hat und sich viele Menschen gemeinsam freuen als wenn ich dafür beklatscht werde etwas gemacht zu haben. Andersrum ärger ich mich auch immer etwas wenn jemand anders die Lorbeeren für meine Mühen einheimst. Je öfter das passiert, desto mehr ärgert man sich? So dachte ich früher mal, in der Zwischenzeit habe ich mich daran gewöhnt und sehe auch manchmal einen Grund. Der andere war in einer Zwangslage und brauchte dringend den Erfolg. Dabei geht es oft nicht um das Überleben sondern um das eigene Selbstwertgefühl. Obwohl ich da eher im kleinen für mich denken würde, naja ich habe den Erfolg… aber eigentlich habe nicht ich etwas dafür getan. Aber Gewissen ist ja relativ und gut manipulierbar. Vielleicht gab es auch hier und da mal Situationen wo ich die Wahrheit auch nicht so genau genommen habe? Man ist da ja immer groß im Verdrängen und nach ein paar Korrekturen im Hirn nimmt auch eine Halbwahrheit gern als Wahrheit – abgespeichert und fertig.

Aber ich denke die ganze Zeit daran Macht zu haben, wie schaut es denn mit der anderen Seite aus? Ist es nicht auch Macht über sich selbst keiner oder nur wenig Macht ausgesetzt zu sein? Was macht Macht mit einem, sowohl als Machtausübender als auch als Machtausgesetzter (ist das ein Wort?)? Warum und in welchem Umfang ist die Freiheit und Macht über sich selbst so wichtig? Ich als einzelnes Individuum kann nicht viel erreichen, also ist es von Sinn wenn ich mich mit anderen zusammenschließe um gemeinsame Ziele zu erreichen. Je nach dem welche Rahmenbedingungen mir mit ins Leben gegeben wurden kann ich innerhalb der Gruppe meinen Platz finden.

Viele Menschen sehen in der Macht-Pyramide es als erstrebenswert an möglichst weit oben sich einzufinden. Aber nicht jeder Mensch kann die oberen Positionen optimal ausfüllen. Es gibt da verschiedene Motivationen weit oben zu sein – Ansehen, die anderen erwarten das, weit unten zu sein wäre falsch etc.

Doch sollte man, nach dem man sich selbst erkannt hat, nicht auch dann wissen wo man den Platz am besten ausfüllen kann? Macht es nicht unglücklich an falscher Stelle zu stehen? Ich persönlich sehe nichts falsch daran in der Macht-Pyramide weiter oben oder unten zu stehen. Ich denke es ist auch wichtig für eine objektivere Beurteilung des eigenen Selbst ohne das Bedürfnis einen bestimmten Platz einnehmen zu müssen das ganze Konstrukt zu betrachten. Was bringt es mir weit oben zu stehen wenn ich der Verantwortung nicht gerecht werden kann? Wenn ich mich dort unwohl fühle und die Konsequenzen meines Handelns nur zu kurzsichtig beurteile?

Sollte die Macht-Pyramide nicht eher als Hierarchie für eine Befehlskette gesehen werden. Wir können nicht bei so vielen Menschen eine flache Hierarchie haben wo alle gemeinsam über jede Kleinigkeit urteilen und beratschlagen. Außerdem ist die Masse zu stimmungsbestimmt. Man sieht es zum Beispiel bei Wahlen, wir kurz vorher mit der richtigen Werbung noch Wähler beeinflusst werden können. Normal sollte es um die Vergangenheit der Politiker/Parteien gehen und ob sie vertrauenswürdig sind. Danach dann um das Wahlprogramm und ob die Ziele in sich stimmig und realistisch erreichbar sind.

Eine Armee ist das beste Beispiel, besonders die europäischen. Es gibt eine eindeutige Befehlskette von oben nach unten. Es werden grobe Ziele von oben vorgegeben die immer filigraner werden je weiter der Befehl/Ziel nach unten geht. Hier wird auch objektiv nach Eignung beurteilt und bei entsprechender Leistung nach oben befördert. Trotzdem sind die Parameter eines Befehls oft noch sehr weit gesteckt so das der Soldat im Feld immer noch flexible Handlungsmöglichkeiten hat um sich der Situation anzupassen oder gar Befehle außer Kraft zu setzen, sollte er Informationen haben wo er der Meinung ist das diese Informationen auch beim Vorgesetzten eine Änderung des Befehls zur Folge hätte.

Auch in Konzernen, wo es größere Machtverteilungen und Machtkonzentrationen gibt sieht man diese Hierarchien. Hier steht man in Konkurrenz zu anderen Machtblasen und versucht alles die Macht zu mehren um Geld zu machen oder Geld zu verdienen um die Macht auszubauen. Was aber wieder den Unterschied macht – ein Ziel. Sowohl die Armee, die Politik als auch ein Konzern haben Ziele. Ich möchte keine Werte mit einfließen lassen und die ethische oder moralische Vertretbarkeit dieser Ziele ausloten. Es geht nur um den Zusammenhang, das Ziele da sind. Macht macht also Sinn wenn man ein Ziel hat und andere für dieses begeistern kann?!

Erkenntnis: Macht -> Ziel | Gibt es auch Macht ohne Ziel? Wenn ja, macht diese Sinn oder verkümmert sie? Welche Auswirkungen hat Macht ohne Ziel? Kann Macht auch ohne Ziel entstehen?

Und bei der Konkurrenz der Machtblasen (Konzerne, Armeen, Parteien etc.), ist Konkurrenz wichtig? Für mich wirkt Konkurrenz wie eine Auslese, ein Filter besser zu werden. Welche Strukturen können sich gegen welche durchsetzen. Wo kann optimiert werden, wie kann man mit minimalen Mitteln den maximalen Erfolg erzielen. Ab wann ist der Aufwand den Nutzen wiederum nicht wert? Wie der ewige Kampf in der Natur. Jeder gegen jeden nur bei gemeinsamen Zielen schließt man sich zusammen? Aus Feinde können Verbündete werden wenn sie das gleiche Ziel haben und die Macht wird zum erreichen des Ziels konzentriert (Kartelle).