Ich liebe meinen Job, ich arbeite sehr gern und auch sehr erfolgreich als Programmierer/Webentwickler und Designer. Manchmal jedoch hat man einfach keine Lust. Ich habe oft Tage wo ich einfach mal Pause machen möchte, einfach aus dem Leben ausbrechen. Ich arbeite recht flink und mag Probleme und Herausforderungen. Ich beiße mich dann fest und gebe erst nach bis ich den Bug gefunden oder die Problemstellung zur Zufriedenheit meiner Vorgesetzten umsetzen konnte.

Momentan jedoch bin ich echt ausgebrannt. Ich komme oft sehr lustlos zur Arbeit und quäle mich durch den Tag. Der Urlaub hängt mir seit einem Jahr wie eine Karotte vor der Nase, eben noch dies das und jenes muss fertig werden. Es ist nicht einfach, ich verstehe das meine Stelle sich auch bezahlt machen muss. Es ist oft ein Spagat zwischen „Ich kann nicht mehr“ und „Ja das schaffen wir noch!“

Seit ich meinen ersten Computer habe, bin ich vernarrt in alles was mit den Kisten zu tun hat, wenn ich Geld und Zeit hätte, würde ich glaub noch mit Elektrotechnik beginnen und mich näher mit Steuerung von Hardware (Kühlschränke, Fenster, Heizung etc.) beschäftigen. Ein Raspberry Pi ist da genau der richtige Partner, jedoch werde ich derzeit immer lustloser. Es ist oft soweit das wenn ich doch mal Freizeit habe, nicht wirklich lust auf etwas habe und nichts mit mir anfangen kann. Alle die mir nahe stehen leiden darunter, das Privatleben bleibt etwas auf der Strecke.

Früher war es eine Berufung, ich war ganz gierig Probleme zu lösen, Dinge selbst zu programmieren, zu Problemen eigene Konzepte und Lösungsansätze entwickeln und diese natürlich auch umsetzen. Jetzt nach (15?) Jahren falle ich etwas in ein kleines Loch. Warum? Hab ich keine Lust mehr auf meinen Job?

Ich denke es liegt nicht am Job und meiner Einstellung zu diesem, es liegt an mir selbst. Man muss auch mal lernen „Nein!“ zu sagen. Nicht jede Arbeit noch mit nach Hause zu nehmen und nicht unbedingt stolz darauf sein das man 60 h die Woche gearbeitet hat. Denn man baut auf Dauer sich nach und nach ab. Kreativität und Motivation bleiben auf der Strecke und werden zur Qual. Deshalb mein Vorsatz auch für das kommende Jahr – „NEIN“ sagen. Wirklich nur die Dinge übernehmen die auch ohne große Einbussen im Privatleben schaffbar sind und nicht noch das ganze Wochenende mit Homeoffice verbringen.

Selbst wenn man sich Mühe gibt und sich aufreibt, bemerkt es nur selten jemand. Auch kann man ein Teil der Arbeit schneller schaffen, wenn man frisch und erholt zur Arbeit kommt und nicht Samstagabend denkt… uh schon wieder Sonntag, übermorgen geht es schon wieder los. Auch ärgert man sich oft zu sehr wenn man sich reinhängt und es unbeachtet bleibt, ich verdiene nicht mehr oder weniger wenn ich nur zu den vertraglich vereinbarten Zeiten zur Verfügung stehe.

Wir leben im Kapitalismus und dein Gegenüber nimmt immer das Maximum von dem was er kriegen kann… Take care of yourself. In diesem Sinne, ein fröhlichen Rutsch ins neue Jahr, denkt im positiven Sinne auch an euch selbst, denn sonst tut es kaum jemand.